
HECO2 – HYBRIDE PLASMALYSE
Beginn des Projekts: 01-06-2023
Ende des Projekts: 31-05-2027
Im Juni 2023 gestartet, zielt das Projekt HECO₂ – Hybride Plasmalyse darauf ab, einen neuen technologischen Ansatz zu entwickeln, um gleichzeitig Wasserstoff und festen Kohlenstoff mit stark reduzierter CO₂-Bilanz zu produzieren: die hybride Plasmalyse von Methan. Diese bahnbrechende Technologie ermöglicht die Umwandlung verschiedener Methanquellen – Grubengas, Biomethan, Kohlegas oder Erdgas – in zwei verwertbare Kuppelprodukte: Wasserstoff und festen Kohlenstoff.
Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Energiemarktes stellt diese Lösung einen ergänzenden Ansatz zur Dekarbonisierung industrieller Anwendungen dar, im Einklang mit den europäischen Klimazielen.
Unterstützt von der Wallonischen Region sowie den Wettbewerbsclustern MecaTech und GreenWin, befindet sich die Technologie derzeit in der Pilotphase. Ein Labor-Pilotdemonstrator wird derzeit bei Materia Nova gebaut und soll im Oktober 2025 in Betrieb genommen werden. Die modulare und skalierbare Anlage wird bis zu 3,3 kg/h Wasserstoff und 10 kg/h festen Kohlenstoff erzeugen und ist für verschiedene Konfigurationen von Plasmareaktoren ausgelegt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren benötigt die hybride Plasmalyse weder eine aufwändige Gasreinigung noch Zusatzgase und arbeitet bei atmosphärischem Druck und moderaten Temperaturen. Dies ermöglicht eine vereinfachte Integration in industrielle Prozesse, mit geringeren Kosten und einer sehr niedrigen CO₂-Bilanz. Der mitproduzierte feste Kohlenstoff, frei von intrinsischen CO₂-Emissionen, bietet ein hohes Verwertungspotenzial.
Erste Versuche haben bereits die technische Machbarkeit des Verfahrens mit Grubengas und Biomethan gezeigt. Dabei konnte eine Vielzahl unterschiedlicher fester Kohlenstoffe erzeugt werden, deren industrielles Nutzungspotenzial derzeit bewertet wird.
Mit dem Ziel, die Technologie bis 2027 von TRL 3 auf TRL 7 zu bringen, möchte das HECO₂-Projekt die Grundlage für eine zukünftige wallonische Wertschöpfungskette für kohlenstoffarmen Wasserstoff schaffen, indem oft ungenutzte lokale Ressourcen erschlossen werden. Es verfolgt einen Ansatz der Kreislaufwirtschaft, nachhaltigen Innovation und Emissionsreduktion im Dienste der Klimaneutralität der Europäischen Union bis 2050.
Projektkonsortium
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern durchgeführt: Gazonor Benelux, Luminus, AGC Glass Europe, Vanheede Biomass Solutions, Gate2, Materia Nova und UMONS.
